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Destillismus

Annette Stacheders Werke haben einen starken Bezug zur Realität, die sie nicht müde wird zu fotografieren. Anregung geben ihr vielerlei Natureindrücke wie aufsteigende Blasen in brackigem Wasser, Schlieren organischer Prozesse, Strukturen der Zersetzung oder schlichte Reflektionen.

Mit Hilfe modernster und antiker Mal- und Arbeitstechniken geht sie dann daran, nicht das Objekt, nicht die Situation und nicht den Moment festzuhalten, sondern nur und ausschließlich den Eindruck, die Sinneswirkung, die sich ihr ins Gedächtnis gebrannt hat.

Den Effekt vom Objekt abzuheben, die destillierte Wirkung zu fixieren – das ist ihr künstlerischer Ansatz.

Diese Prozesse bringen eine Vereinfachung mit sich, sind aber nicht als Abstraktion gedacht – denn Abstraktion ändert den Eindruck. Auch findet keine impressionistische Bearbeitung statt, denn in der Malerei der Annette Stacheder wird die Wirkung vom Objekt getrennt oder aus ihm destilliert. Ohne den Anspruch zu erheben, eine neue Kunstrichtung zu prägen, bietet ihre Kunst so eine Verfeinerung und Konzentration des puren Ausdrucks der Dinge und der Bewahrung ihrer Wirkung.

Da jedes Sujet, das aus der Natur stammt, den Ausdruck stets wechselt, führt dies ganz natürlich zu Serien variierter Themen, die aber nicht eine Annäherung darstellen, sondern Bild für Bild eine individuelle Ausdrucks-Situation exakt festhalten.

Mikrowelten!

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